Nachdem der erste Projekttag zum Thema Korallenriffe im November 2018 so gut angenommen wurde, fand am 09. März 2020 der zweite Projekttag in der Grundschule Lehndorf in Braunschweig statt. Auch diesmal war es ein lehrreicher und erfolgreicher Tag für alle Beteiligten.

Nach einer Einführungspräsentation luden drei Stationen dazu ein, Meerestiere hautnah kennenzulernen, zu mikroskopieren, in Bildbänden zu schmökern und vieles mehr.

Meereskunde-mit-allen-Sinnen

Der Projekttag für die vierten Klassen wurde durch die Präsentation „Korallenriffe und Klimaschutz“ des Meeresbiologen Stephan Moldzio eingeleitet. Er führte die Schülerinnen und Schüler auf kindgerechte Weise in die spannende Welt der Korallenriffe ein und sensibilisierte die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer für eines der wichtigsten Themen dieser Zeit: den Klimaschutz. Ein anschauliches Poster verdeutlichte die existenzielle Bedrohung, welche die globale Erwärmung und die Ozeanversauerung für die Korallenriffe darstellen. Anschließend bekamen die Kinder die Möglichkeit selbst aktiv zu werden: In Gruppen durchliefen sie verschiedene Stationen an denen mit Spaß und Enthusiasmus geforscht, entdeckt und gelernt wurde.

Die wohl aufregendste Station – im wahrsten Sinne des Wortes – war das Meerwasseraquarium mit seinen zahlreichen Bewohnern. Die Schülerinnen und Schüler bestaunten lebende Korallen, Seeigel, Schlangensterne, Einsiedlerkrebse, Algen und weitere Meerestiere. Doch es blieb nicht beim Beobachten. Die Tiere wurden auch auf die Hand genommen und von allen Seiten betrachtet. Ein unbekanntes Lebewesen, wie etwa den Schlangenstern mit seinen fünf stacheligen Armen anzufassen, kostete zunächst etwas Überwindung. Ob der wohl piekst? Oder sogar beisst? Wie verhält sich dieses Tier? Aber alle Kinder waren mutig und hatten sichtlich Freude daran die interessanten Meerestiere hautnah zu erleben. Das unmittelbare Begreifen mit allen Sinnen ist besonders wichtig für das Naturverständnis. Durch die Überwindung, die Annäherung und genaue Betrachtung werden Berührungsängste abgebaut. Es entsteht Respekt vor den Lebewesen und Interesse für deren Lebensweise und Besonderheiten.
Verständnis und Begeisterung für die Natur – die Basis für Umwelt- und Naturschutz entsteht im Kindesalter!

Eine weitere Station war der Büchertisch, an dem die Kinder nach Lust und Laune in dicken Büchern und epischen Bildbänden zum Thema Meeresleben und Ozeane stöbern konnten: Bilder von Fischen, Korallen und wirbellosen Tieren aus aller Welt und es gab aufregende Fotos von Haien und Walen zu entdecken. Nach kürzester Zeit waren die Kinder vertieft. Durch die intuitive Auswahl des Anschauungsmaterials wurde schnell klar, wer sich von den Farben und Formen der Korallen begeistern lässt, oder wer herausfinden will, wie gefährlich Haie wirklich sind. Beim Durchblättern oder intensivem Lesen – hier wurde sicher was Neues gelernt.

An der dritten Station haben die Schülerinnen und Schüler verschiedenste Objekte durch ein Mikroskop einmal ganz genau untersucht: Neben Korallenskeletten, Muscheln und Schnecken wurden auch lebende Kleintiere, wie Borstenwürmer, Flohkrebse, Schwebegarnelen und kleine Korallenfragmente mikroskopiert. Beim Mikroskopieren von Trockenpräparaten, wie Spinnen, Ameisen, Wespen oder Fliegen lernten die Kinder die Insekten, die sie schon aus dem heimischen Garten kennen auf eine ganz neue Art kennen.

Am Ende der Stunde bekamen die Schüler*innen noch eine Teilnahmebestätigung.
Und zum Mitnehmen ein Papiertütchen mit dem Booklet „KORALLENRIFFWISSEN zum Internationalen Jahr des Riffes 2018“, einigen Meeres-Postkarten, sowie einem echten Stückchen Korallenskelett. Diesen Schultag werden die Kinder wohl nicht so schnell vergessen. Und wer weiß? Vielleicht hat an diesem Tag ja das ein oder andere Kind eine neue Leidenschaft entdeckt. 

Mehr zum ersten Projekttag zum Thema Korallenriffe erfahren Sie hier.